Die Galerie Ackergasse eröffnet mit ihrer ersten Gruppenausstellung und präsentiert Arbeiten von Johannes Bruns (*1995), Nick Docken (1996) und Laethicia Zenker (1999), die in Oberursel leben und arbeiten – teils in enger Verbindung mit weiteren Orten wie Split (Kroatien) und Limón (Costa Rica).

Die Ausstellung vereint drei künstlerische Handschriften, die sich zwischen Malerei und Skulptur, Figuration und atmosphärischer Auflösung bewegen. Gemeinsam ist den Arbeiten eine starke emotionale und sinnliche Präsenz sowie das Interesse an Übergängen: zwischen Landschaft und Innenraum, Körper und Umgebung, Individuum und Gemeinschaft.

Laethicia Zenker arbeitet malerisch mit fließenden Farbbewegungen und poetisch aufgeladenen Landschaften. Ihre Bildwelten oszillieren zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Felsen, Wasser und Himmel scheinen sich aufzulösen und in weichen, pastelligen Farbschichten ineinander überzugehen. Die Malerei wirkt dabei weniger als Abbild eines konkreten Ortes, sondern als Zustand – getragen von Licht, Rhythmus und innerer Bewegung.

Nick Dockens Arbeiten bewegen sich zwischen Skulptur und Malerei und thematisieren den Menschen sowohl als körperliches wie auch als gesellschaftliches Wesen. Seine figurative Skulptur aus Holz, kombiniert mit einem bodenlangen Gewand aus dunklen Federn, verbindet archaische Ruhe mit fragiler Verletzlichkeit. In seinen Gemälden – wie der nächtlichen Szene einer Menschenmenge in der Altstadt von Oberursel – verdichten sich Figuren zu anonymen Silhouetten. Individuen werden Teil einer Masse, Bewegung und Licht erzeugen eine spannungsvolle, beinahe traumhafte Atmosphäre.

Johannes Bruns’ Arbeiten sind geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit Figuration, Fragmentierung und dem Verhältnis von Mensch, Technik und Raum. Seine Bildwelten entstehen häufig aus der Überlagerung analoger und digitaler Elemente und bewegen sich zwischen Abstraktion und klar erkennbaren Formen. Dabei entstehen spannungsreiche Kompositionen, die gesellschaftliche Fragen ebenso berühren wie persönliche Wahrnehmung.

Die Eröffnungsausstellung der Galerie Ackergasse versteht sich als Blick nach vorn: Sie zeigt unterschiedliche künstlerische Positionen einer jungen Generation, die sich nicht festlegen lässt, sondern Offenheit, Prozess und Wandel in den Mittelpunkt stellt. Wir freuen uns auf eine vielschichtige Präsentation und auf den Beginn eines neuen Ausstellungsortes.